Die 5 dümmsten Bestrafungen

Heute hab ich mir mal die fünf dümmsten Disziplinierungsmaßnahmen im Sport vorgenommen und zerlege sie in die Einzelteile. Leider greifen noch immer viel zu viele Trainer auf solche Methoden zurück, obwohl sie nicht förderlich sind und auch nicht die gewünschte Wirkung zeigen.

Hier sind sie, die Top 5 der dümmsten Bestrafungen

Runden laufen lassen

Immer wieder sehe ich Kinder und Jugendliche Runden um den Platz laufen. Nicht immer, aber meistens als Strafe, weil eine Übung nicht nach den Vorstellung des Trainers ablief. Ich Frage mich was das soll? Denn meistens passiert folgendes:
Die Spieler fadisieren sich auf diesen Strafrunden und beginnen daher noch mehr zu blödeln. Das hat zur Folge, dass der Trainer noch grantiger wird und weitere Strafrunden laufen lässt. Ein Teufelskreis.

Aber das sind nicht die einzigen Folgen, es gibt noch viel schlimmere. Denn was wird dem Spieler suggeriert, mit dieser Art der Bestrafung: Die Spieler empfinden Ausdauertraining als Bestrafung. D.h. im Alter in dem Ausdauertraining wichtiger wird, werden sie dieses nur wiederwillig und halbherzig machen.

Ergebnis: Kurzfristig noch mehr Undiszipliniertheiten und langfristig das Ausdauertraining als Bestrafung konditioniert.

Spieler vom Training heimschicken

Der Spieler ist undiszipliniert, der Trainer ermahnt ihn. Trotzdem gibt es keine Besserung im Verhalten. Dem Trainer reicht es und er schickt den betreffenden Spieler nach Hause.

Diese Art der Bestrafung ist kurzfristig möglicherweise erfolgreich, weil ein Störenfried beseitigt wurde. Aber es behandelt nicht die Ursache des Problems, denn beim nächsten Training ist der Störenfried ja wieder da.

Außerdem erkenne ich da eine gewisse Paradoxie bei einigen Trainern. Einerseits beschweren sie sich, wenn Eltern ihre Kinder nicht zum Training schicken, weil sie lernen müssen, andererseits schicken sie die Spieler aber dann wieder heim. Also irgendwie komm ich da nicht mit!

Ergebnis: Kurzfristig Problem gelöst, dafür aber auch an Glaubwürdigkeit eingebüßt. Langfristig wenig bis gar nichts erreicht.

Sprinten lassen

Eine Übung funktioniert nicht, alle stellen sich auf der Grundlinie auf und mit Pfiff des Trainers sprinten die Spieler los. Manchmal kurze Strecken, dann wieder lange. Teilweise dreimal, dann wieder achtmal. So weit so gut.

Erkenntnis daraus. Ähnlich wie beim Runden laufen konditioniert der Trainer die Spieler wieder. Leider abermals negativ, denn diesmal mit dem Ergebnis, dass sie Schnelligkeitstraining als Strafe empfinden.

Auch kurzfristig gedacht sehe ich absolut keinen Sinn darin. Denn der einzige Erfolg den die Aktion hat, die Spieler sind vollkommen ausgepowert sind. Wie soll die Übung denn dann besser funktionieren???

Ergebnis: Kurzfristig kraftlose und dadurch unkonzentrierte Spieler. Langfristig wird Schnelligkeitstraining von den Spielern als Bestrafung gesehen.

Sprechverbote

Unlängst habe ich einen Trainer gesehen, der beim Hallentraining Sprechverbote ausgeteilt hat. Auch eine sehr merkwürdige Bestrafung wie ich finde. Ich kenne viele Trainer, die sich von ihren Spielern mehr Kommunikation wünschen würden.

Da sind Sprechverbote wohl eher kontra-produktiv!

Liegestütz

„Michi geh zur Seite und mach 20 Liegestützt“. Auch hierzu brauche ich nicht mehr viel schreiben. Denn auch hier trifft ähnliches zu wie beim Runden laufen, oder beim Sprinten. Die Spieler werden darauf konditioniert, Krafttraining als Strafe zu empfinden. Für die Zukunft also ebenfalls Katastrophal.

Die Alternativen

Natürlich gibt es Alternativen, die werde ich euch in einem der nächsten Artikeln vorstellen!